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Mit KI gegen Störgeräusche

Wir alle kennen den "Cocktail Party Effekt" – vor lauter Hintergrundgeräuschen versteht man das Gegenüber nicht mehr. Wenn künstliche Intelligenz diese Geräusche herausfiltert, dann profitieren davon nicht nur Bargänger*innen, sondern auch Content Creator und Menschen mit Hörschwäche. Das Grazer Start-up clir.ai macht's mit einer App möglich.
von Tobias Imbach
Auch in dieser Folge unserer Podcast-Reihe Cat!apult geht es um eine spannende Idee, welche das Potenzial von Daten und künstlicher Intelligenz nutzt, um das Leben auf dieser Welt zu verbessern oder zu vereinfachen.
CEO Andreas Krassnitzer und sein Start-up clir Technologies aus Graz haben sich zum Ziel gesetzt, mittels KI-basierter Algorithmen Hintergrundlärm in Echtzeit zu reduzieren.
Er spricht im Podcast darüber, wie mit clir.ai nicht nur tiefgründige Gespräche in lauten Bars oder Podcast-Aufnahmen mit dem Smartphone möglich sind, sondern auch Menschen mit Hörgeräten vom Lärm-Filter profitieren.
GESAGT & GEMERKT
Wir verwenden Deep Neural Networks, um zwischen Sprache und allem, was in deiner Umgebung keine Sprache ist, zu unterscheiden.
Um unsere KI zu trainieren, mischen wir dynamisch Sprach- und Geräuschdaten, und so lernt die KI, was Sprache ist und was nicht.
Das ist eine ähnliche Herausforderung wie beim autonomen Fahren – man kann zwischen Verkehrsschildern und dem Hintergrund unterscheiden, oder man kann Sprache im Gegensatz zu anderen Geräuschen erkennen.
Unsere KI ermöglicht es Kopfhörern und Hörgeräten, in verbesserter Form das zu tun, was unser Gehirn tut: sich auf eine bestimmte Schallquelle zu konzentrieren und den Rest auszublenden.
Selbst teure Hörgeräte können einem bei der Unterscheidung einzelner Schallquellen nicht helfen. Das Training, das die Menschen absolvieren müssten, um das wieder zu lernen, wäre für jeden zu schwierig, und hier kommt KI ins Spiel.
Derzeit verschlechtert sich ein Teil der Klangqualität während des Prozesses, aber dieses Problem wird mit grösseren Netzwerken und mehr Rechenleistung gelöst werden.
Sobald wir die einzelnen Tonquellen isoliert haben, werden wir in der Lage sein, Dinge wie Live-Übersetzung durchzuführen und Sprache-zu-Text-Funktionen zu verbessern.
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Andreas Krassnitzer
clir.ai, Graz
Andreas Krassnitzer hat die Herausforderungen, mit denen Menschen mit Hörverlust konfrontiert sind, hautnah miterlebt: Er wuchs Seite an Seite mit einem älteren Bruder auf, der an einer schweren Hörschwäche leidet. Bei der Arbeit an künstlicher Intelligenz für autonome Fahrerassistenzsysteme wurde ihm klar, dass KI- und IoT-Technologien auch die Funktionsweise von Hörgeräten verändern könnten, und damit das Leben von Menschen mit Hörschwächen. Diesen Gedanken verfolgte Andreas weiter, als er 2021 zusammen mit Stefan Stücklschweiger das Unternehmen clir Technologies gründete.
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