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Die Identifikation
der Zukunft

Ausweis, bitte – wer sich in letzter Zeit identifizieren musste, hat dies womöglich mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz getan. Karim Nemr, Chief Business Officer vom Schweizer Start-up PXL Vision, spricht in der achten Ausgabe unseres Podcasts Cat!apult über eine Technologie, die eine vollständig automatisierte, digitale Identifikation ermöglicht – in 30 Sekunden und nur 2 Schritten.


von Tobias Imbach

Wer in letzter Zeit ein Bankkonto eröffnet oder einen Mobiltelefon-Vertrag abgeschlossen hat, hat dies vielleicht remote getan. Und dabei jene Technologie genutzt, auf die das Schweizer Start-up PXL Vision setzt. Dieses ermöglicht mit einer Kombination von Bildbearbeitung und künstlicher Intelligenz eine vollständig automatisierte, digitale Identifikation. In der aktuellsten Ausgabe des Cat!apult-Podcasts geht’s um Gefahren und Chancen, die sich durch die digitale Identifikation ergeben – und darum, ob Menschen in Zukunft noch merken, wann, wo und wie sie identifiziert werden.

 

GESAGT & GEMERKT

  • In Zukunft werden Personen nicht viel davon mitkriegen, wer oder was genau identifiziert wird.
  • Es geht weg von der menschenbasierten Identifikation hin zur KI-gestützten, automatisierten Identifikation – die Maschine kann genauer sagen, ob ein Dokument echt ist oder nicht, ob ein Gesicht einer Person auch mit dem Gesicht auf dem Dokument übereinstimmt.
  • Der Identifikationsprozess ist in 30 Sekunden durch – ohne dass eine grosse Interaktion der Nutzerin oder des Nutzers notwendig wäre.
  • Wir möchten die höchstmögliche Sicherheit bieten, ohne die Nutzerinnen und Nutzer im Prozess zu verlieren – die User Experience ist sehr wichtig.
  • Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit – das hängt auch davon ab, wie streng oder tolerant die Lösung anhand des Kundenbedürfnisses eingestellt wird. Die Kundin bzw. der Kunde legt fest, was eine akzeptable Identität ist – nicht wir.
  • Unsere Technologie kombiniert Bildbearbeitung und künstliche Intelligenz – je besser die Daten, die wir von der Kamera erhalten, desto besser können wir unsere Technologie weiter entwickeln.
  • Wir müssen dafür kämpfen, die Daten nutzen zu dürfen – aber unsere Kundschaft reagiert darauf mit Verständnis. Eine bessere, schnellere und sicherere Lösung ist auch in ihrem Interesse. Wir können unseren Kundinnen und Kunden auch zeigen, was mit ihren Daten passiert.
  • China ist um einiges weiter, was die Gesichtserkennung angeht – es ist gang und gäbe, mit dem Gesicht an der Kasse zu zahlen. Die Zahlungsdaten sind an die digitale Identität gebunden.
  • Immer mehr Menschen haben Zugang zur digitalen Welt – das führt auch zu immer mehr Identitätsbetrug. Unsere klare Vision ist, diesen Betrug zu minimieren und Vertrauen in die digitale Welt zu bringen.
  • Wir glauben, sehr schnell und sehr einfach mit unserer Technologie in neue Märkte vorstossen zu können – wir können und wollen Technologieführer werden.
  • Wir würden uns wünschen, dass der mobile Browser Zugang zum biometrischen Chip der Identitätsdokumente erlaubt. Bislang geht das nur mit einer spezifischen App. Das würde die allerhöchste Sicherheit in der Identitätsprüfung bieten.

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Bei vielen Regierungen sind digitale Identitäten bereits hoch im Kurs. Schon heute werden Gesetze und Rahmenbedingungen dafür geschaffen und Investitionen getätigt. In naher Zukunft können sich daraus Risiken und Chancen für Unternehmen ergeben.

Wie Unternehmen sich darauf vorbereiten können? Jetzt lesen!

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Karim Nemr

PXL Vision, Zürich

Karim Nemr ist Mitbegründer und Chief Business Officer von PXL Vision, einem ETH-Spinoff, das sich auf die digitale Identitätsprüfung konzentriert. Seine Karriere begann bei dem Schweizer Unternehmen Dacuda, das Digitalisierungstechnologien vertreibt. Als dieses verkauft wurde, beschloss er 2017 mit weiteren ehemaligen Dacuda-Kollegen PXL Vision zu gründen. PXL Vision wurde vor allem durch seine Daego®-Technologie bekannt, die bei der SwissID eingesetzt wird.

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