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"Golden Like" für REIF

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz hat schon viel Gutes gebracht – im Gesundheitswesen genauso wie im Strassenverkehr. Und auch in der Lebensmittelindustrie besteht grosses Potenzial: Dieser "Golden Like" geht an das Projekt REIF, das mithilfe von KI Foodwaste bekämpfen will.
von Eliane Eisenring
Essen ist für uns schon lange nicht mehr nur ein „Nahrung-zu-sich-nehmen“ – es ist ein Lifestyle, eine Philosophie, ein Zugehörigkeitsgefühl. Dementsprechend hoch ist der Stellenwert, den das Thema Ernährung in unserer Gesellschaft einnimmt. Traurigerweise ändert das nichts an der Tatsache, dass jedes Jahr etliche Millionen Tonnen an Lebensmitteln nicht verzehrt, sondern weggeworfen werden.
So auch in Deutschland. Das Spannende: Ca. 11 Mio. Tonnen, also 60 Prozent dieser Lebensmittel, werden bereits während des Herstellungsprozesses in der Wertschöpfungskette vernichtet. Schuld daran sind die Überproduktion, die durch eine falsche Bedarfsermittlung stattfindet, sowie qualitätsbedingter Ausschuss, der dadurch entsteht, dass Lebensmittel fehlerhaft verarbeitet werden.
Die Komplexität der Lebensmittelindustrie macht es schwierig, diese Missstände zu verhindern. Doch was wäre, wenn moderne Technologie dafür eine Lösung böte?
Genau diesen Ansatz verfolgt ihr von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg mit eurem Projekt: Mit Fokus auf die Wertschöpfungsnetzwerke Molkerei, Fleisch und Backwaren, wo in Deutschland die grössten Verluste entstehen, habt ihr ein Konzept erarbeitet, wie künstliche Intelligenz (KI) bei der Vermeidung von Foodwaste helfen kann.
Das Ziel: Überproduktion verringern und gleichzeitig Ausschuss vermeiden. Zum einen soll KI die Nachfrageprognose verbessern – nicht nur unternehmensintern, sondern über die ganze Branche hinweg. Ausserdem soll der Einsatz von KI die Produktion weniger verschwenderisch gestalten – etwa indem sie die Anlagensteuerung verbessert.
Experten schätzen, dass die Umsetzung der in eurem Projekt definierten Schritte die Lebensmittelverluste in der Branche um ca. 2-5 Prozent verringern wird – bei der absoluten Menge an vernichteten Lebensmitteln ein bedeutendes Ergebnis!
Für diese Initiative und Weitsichtigkeit, liebes Team hinter dem Projekt REIF (Ressourceefficient, Economic and Intelligent Foodchain), verleihen wir euch gerne den Golden Like. Und bleiben gespannt, was ihr mithilfe von KI in diesem Bereich künftig noch alles erreicht!
Wie sieht die Lebensmittelbranche in Deutschland 2030 aus?
Was sind die aktuellen Verbrauchertrends und Marktentwicklungen, und wie wichtig sind sie für die Zukunft der Branche? Und was macht erfolgreiche E-Grosshandelsangebote aus? Antworten auf diese und weitere Fragen findest du in dieser Studie.
Lebensmittelverschwendung zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren hat neben den ethischen Ausprägungen auch wirtschaftliche und, gerade in unseren Zeiten wohl am wichtigsten, ökologische Auswirkungen. Mit Digitalisierung, Datenauswertung, bis hin zum maschinellen Lernen lassen sich nicht nur Lebensmittelprodukte besser herstellen, auch deren Bedarf kann genauer eingeschätzt werden. Dies führt zu weniger Ausschuss während der Produktion und weniger nicht abgenommenen Gütern. Das, was man am Ende der – durchaus aufwendigen und langen – Kette wegwirft, muss auch nicht produziert werden. Das alles schont Ressourcen, die Umwelt und ist am Schluss auch wirtschaftlich.
Liebes Trivadis-Team, als REIF-Konsortium bedanken wir uns herzlich für die Bestärkung in unserem Tun und für das Spotlight, das Sie auf unser Projekt legen. Bleiben Sie an REIF dran und tragen Sie die Ergebnisse weiter! Vielen Dank!
Stefan Braunreuther, Professor an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg
Quelle: REIF
Zum Format
In unserem Format “The Golden Like” ehren wir mit einer kurzen Laudatio regelmässig Personen oder Institutionen, die sich in unseren Augen ein besonderes Lob für ihre Leistungen verdient haben oder bei denen das wertschätzende Dankeschön viel zu oft zu kurz kommt.