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"Golden Like" für GirlsCodeToo

Die Informatikbranche leidet nach wie vor unter mangelnder Diversität – insbesondere der Geschlechter. Unser "Golden Like" geht an eine Organisation, die aktiv etwas dafür tut, diese gesellschaftlich bedingte Genderlücke zu schliessen und Mädchen zeigt: Informatik ist etwas für jedermann UND jedefrau.
VON ELIANE EISENRING
Man kann es nicht anders sagen: Euer Name ist ein Statement, das aufhorchen lässt.
Allerdings schreit ihr es nicht einfach in die weite Welt hinaus, um zu polarisieren. Nein, ihr gebt eure Botschaft gezielt weiter, und zwar an diejenigen, die sie am dringendsten hören müssen: Mädchen und junge Frauen.
Nach wie vor sind sie im vielfältigen Berufsfeld der IT unterrepräsentiert. So waren in der Schweiz in den letzten zehn Jahren nur ca. 18 Prozent aller Beschäftigten in der Informatikbranche weiblich. Schuld daran ist nicht zuletzt, dass Mädchen und junge Frauen zu wenig an das für sie potentiell spannende Thema herangeführt werden.
Genau das wollt ihr mit eurer Non-Profit-Organisation ändern: Einerseits, indem ihr ihnen in Coding Clubs und Workshops ganz praktisch näher bringt, wie viel Spass Programmieren machen kann. Andererseits, indem ihr ihnen am Beispiel von Kursleiterinnen wie auch Universitätsstudentinnen zeigt, dass Informatik – im Gegensatz zur vorherrschenden gesellschaftlichen Ansicht – kein Geschlecht kennt.
Auf diese Weise leistet ihr einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag: nämlich bei Mädchen das Interesse an MINT-Fächern zu wecken. Und ihr verfolgt damit konsequent euer Ziel, die Kluft zwischen den Geschlechtern in diesen Fachdisziplinen dereinst schliessen zu können.
Entsprechend seid ihr für Mädchen viel mehr als nur eine coole Freizeitbeschäftigung. Ihr bietet ihnen einen Weg, aus festgefahrenen Rollenbildern auszubrechen, Begabungen zu entdecken, Leidenschaften zu entwickeln und befähigt sie schliesslich, eure Botschaft selbstbewusst in die Welt hinauszutragen: „Girls code too!“.
Für dieses grossartige Engagement möchten wir euch, liebes GirlsCodeToo-Team, mit unserem „Golden Like“ auszeichnen. Macht weiter so.
WIE SCHAFFEN ES TECHUNTERNEHMEN, FACHFRAUEN ANZUSPRECHEN UND AUCH ZU HALTEN?
"Frauen bevorzugen ein Umfeld, in dem sie Frauen in Führungspositionen sehen, und das zieht mehr Frauen an", sagt Mary Hamilton, Managing Director bei Tech Innovation. Würden Techunternehmen inklusiver, könnte die jährliche Fluktuationsrate von Frauen in der Technologiebranche um bis zu 70 % sinken. Schätzungen zufolge würden so im Jahr 2030 bis zu 3 Millionen junge Frauen in der Technologiebranche arbeiten – 1.4 Millionen mehr als wenn die derzeitigen Trends anhalten.
Gesagt, getan! Doch wie genau schaffen Unternehmen ein inklusives Umfeld? Der Report "Resetting Tech Culture: 5 Strategies to Keep Women in Tech" gibt 5 konkrete Tipps. Lies den Report hier.
Vielen Dank für die Auszeichnung mit einem "Golden Like". Wir von GirlsCodeToo haben es uns zur Aufgabe gemacht, Mädchen und junge Frauen zu ermutigen und zu befähigen, die Möglichkeiten der Technik zu erkunden. Es ist erfreulich zu sehen, wie das Bewusstsein für das Problem der Unterrepräsentation von Frauen in der Technologiebranche wächst. Es muss jedoch noch mehr getan werden. Wir müssen die Diskussion von der Anerkennung zur Aktion verlagern. Es gibt weniger Frauen in der Technologiebranche – das ist eine Tatsache. Was werden wir dagegen tun? Die geschlechtsspezifische Stereotypisierung und die Selbstselektion aus dem MINT-Bereich beginnen schon sehr früh. Schon in jungen Jahren glauben Mädchen an den Mythos, dass sie Wissenschaft nicht mögen oder nicht gut in Mathematik sind. Wir hoffen, dass wir diese Denkweise ändern können, und zwar frühzeitig. Wir sind dankbar für eure Unterstützung unserer Mission.
Lara Riparip, GirlsCodeToo – Schweiz
Quelle: GirlsCodeToo
Zum Format
In unserem Format “The Golden Like” ehren wir mit einer kurzen Laudatio regelmässig Personen oder Institutionen, die sich in unseren Augen ein besonderes Lob für ihre Leistungen verdient haben oder bei denen das wertschätzende Dankeschön viel zu oft zu kurz kommt.