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Die Vorteile und die einfache Einführung einer Cloud-Plattform haben sich längst über die IT-Abteilungen hinaus herumgesprochen. Viele Fachabteilungen sind mittlerweile sogar in der Lage, ganz leicht und ohne Rücksprache mit der IT eigene Lösungen für sich aufzubauen. Doch diese stehen meist auf wackeligen Beinen und sind der Anfang einer Reihe von Problemen. Aber auch ganz allgemein kann das falsche Vorgehen beim Aufbau einer Cloud-Plattform Sicherheitslücken, Ausfälle von produktiven Applikationen und Systemen oder unkontrollierten Kostenzuwachs zur Folge haben.
Damit es gar nicht erst soweit kommt und die Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden können, braucht es bei der Einführung der Cloud ein strukturiertes Vorgehen, das abgesehen von technischen auch organisatorische und strategische Aspekte berücksichtigt. Dazu hat Trivadis ein eigenes Verfahren entwickelt, welches im «Cloud Transition Plan» erarbeitet wird. Dieser teilt sich in die drei Subphasen «Cloud Readiness», «organisatorische Grundlagen (Cloud Governance)» und «technische Grundlagen (Cloud Foundation)» auf.
Abbildung 1: Trivadis Cloud Transition Vorgehensmodell (© [Nisanth Muthukirushnasamy, Trivadis AG])
Bevor die Einführung einer Cloud-Plattform stattfindet, müssen demnach in der Phase «Cloud Readiness» zuerst der IST-Zustand und die Anforderungen von verschiedenen Bereichen im Unternehmen geklärt und priorisiert werden. Zusätzlich zu den Anforderungen sollte auch eine Vision für und mit Cloud-Computing erarbeitet werden. Aus dieser sollte ebenfalls eine Strategie für den Umgang mit den Cloud-Services abgeleitet werden können.
Die Aufnahme des IST-Zustands sowie der Anforderungen können in vier Hauptbereiche und einen optionalen Bereich aufgeteilt werden:
1. Strategisch: Wie sehen die strategische Ausrichtung für die Nutzung von Cloud-Computing und die Zukunft der IT-Landschaft aus? Konkrete Fragen, die es dabei zu beantworten gilt, sind beispielsweise:
2. Business: Welche Schwierigkeiten, Einschränkungen und Anforderungen stellen sich Business-Abteilungen, um moderne Technologien aus der Cloud zu nutzen und ihre Prozesse zu optimieren? Konkrete Fragen, die es dabei zu beantworten gilt, sind beispielsweise:
3. Organisatorisch: Wie ist die aktuelle IT-Organisation aufgebaut? Ist die Organisation noch stark auf einzelne Infrastruktur-Bereiche ausgelegt oder schon Richtung BI-Modale-IT bzw. Service/Produkte oder Lösungen basierend organisiert? Konkrete Fragen, die es dabei zu beantworten gilt, sind beispielsweise:
4. Technisch: Welche Voraussetzungen sind bereits für die technische Integration gegeben und welche müssen noch geschaffen werden? Konkrete Fragen, die es dabei zu beantworten gilt, sind beispielsweise:
5. Cloud Journey (Optional): Hat die Organisation bewusst oder vielleicht unbewusst (Schatten-IT) schon mit der Nutzung von Cloud Services gestartet? Falls bewusst gestartet, wo steht man jetzt? Konkrete Fragen, die es dabei zu beantworten gilt, sind beispielsweise:
Um in einer Organisation nachhaltig und längerfristig von Cloud Computing zu profitieren, benötigt es auch in der Organisation einige Vorbereitungen und Änderungen. In der zweiten Phase des Cloud Transition Vorgehens wird aus den Erkenntnissen des Cloud Readiness Assessments ein Cloud Transition Plan für die Organisation erarbeitet.
Die Motivation der Cloud Transition Planung ist das Erstellen eines Konzepts, das aufzeigt, welche organisatorischen, prozessualen und technischen Massnahmen umgesetzt werden müssen, um das Rahmenwerk für den Umgang, die Nutzung und die Integration von Cloud Services zu schaffen.
In der zweiten Phase wird ebenfalls die organisatorische Grundlage erarbeite, welche notwendig ist für die Nutzung von Cloud Computing. Dabei könnten die folgende Lieferobjekte erarbeitet werden:
Die Cloud Foundation legt unabhängig vom Provider Baustein für Baustein die technische Grundlage für eine stabile, ausbaufähige und sichere Infrastruktur in der Cloud. Dabei werden alle Governance-, Security- und Compliance-Anforderungen des Unternehmens bei der Implementierung von Beginn an berücksichtigt.
Die Cloud Foundation gliedert sich in die drei Bausteine «Governance», «Core Infrastruktur» und «Operations».
Der erste Schritt besteht darin, im Baustein «Governance» alle nötigen Richtlinien und Leitplanken festzulegen und folgende Fragen zu beantworten:
Je nach Cloud Provider stehen unterschiedliche Hilfsmittel für die Umsetzung der festgelegten Governance-Richtlinien und Leitplanken zur Verfügung.
Im zweiten Schritt geht es im Baustein «Core Infrastruktur» darum, das Lösungsdesign aus den folgenden Komponenten zu erarbeiten und umzusetzen:
Gleichermassen oder für eine nachhaltige Cloud-Lösung sogar noch wichtiger als die Evaluation, Konzeption und Umsetzung der beiden Bausteine «Governance» und «Core Infrastruktur» sind die betriebliche Zuordnung, die Optimierung und die Weiterentwicklung der Lösungen. Um diese sicherzustellen, müssen die IT-Service-Management-Prozesse an die neuen Lösungen angepasst oder neu eingeführt werden. Der dritte Baustein «Operations» beinhaltetet daher die folgenden Bereiche:
Abbildung 2: Trivadis Cloud Foundation (© [Nisanth Muthukirushnasamy, Trivadis AG])
Abbildung 3: Trivadis Cloud Foundation (© [Nisanth Muthukirushnasamy, Trivadis AG])