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Wir sprachen bereits vertieft darüber: Die Schweiz schreitet voran in Sachen Digitalisierung. In diesem Kontext ist auch das Thema E-Government auf dem Vormarsch. Gut für alle? Offenbar nicht. Wenngleich etwa 92 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer einen Mehrwert im digitalen Staatsapparat sehen, sind viele Bürgerinnen und Bürger verunsichert: Was hat der Staat mit meinen sensiblen Daten vor? Und auch, wenn er selbst kein Schindluder damit treibt: Kann der Staat meine Daten so schützen, dass auch niemand anderes dies tut? Bislang hält die Obrigkeit ihre Pläne im Geheimen.
Ein ungünstiger Schachzug, denn nichts lässt mehr Raum für wilde Spekulationen als fehlende Information! Auch wir haben uns davon anstecken lassen und eine Frau für heikle Missionen engagiert: Investigativjournalistin, Sonderreporterin und Schlagzeilen-Queen Tabea Ulla Thor ist unter Einsatz von vielem, ja vielleicht von allem, in die Unterwelt der schwelenden Gerüchteküche abgetaucht und hat für uns angeblich streng geheime Dokumente in ihren Besitz gebracht, die die Pläne ans Licht bringen. Lesen Sie nun exklusiv, was Tabea Ulla Thor herausgefunden hat:
Die Befürchtungen zum mangelnden Datenschutz haben nun wohl auch die Regierung erreicht und ein komplettes Umdenken in Gang gebracht. Von einem zentralisierten Datenverarbeitungssystem sind die Verantwortlichen des Eidgenössischen Departments des Inneren (EDI) inzwischen abgekommen, da 100-prozentige Sicherheit kaum gewährleistet werden kann. Eine innovative Lösung, die die Verantwortung von den Verantwortlichen fernhält, soll Gerüchten zufolge so aussehen:
Sämtliche behördlichen Dokumente können wie bisher in Papierform persönlich auf den jeweiligen Ämtern abgeholt werden, oder aber über ein Online-Portal (→ Digitalisierung) zum Postversand bestellt werden.
Auch das Wahlprozedere und die in der Schweiz äußerst beliebten Volksabstimmungen sollen durch die Möglichkeiten der digitalen Welt spürbar vereinfacht werden. Um auch hier maximale Datensicherheit mit futuristischer Technologie zu vereinen, plant die Regierung, wenn man den Gerüchten glauben möchte, Folgendes:
Unklar ist bislang, ob die Drohne aufgrund des Wahlgeheimnisses nur jeweils einem/r Bürger oder Bürgerin zeitlebens zur Verfügung steht, oder ob eine Drohne, die einen "Wahlgang" erfüllt hat, aus Effizienzgründen daraufhin an andere Wählerinnen und Wähler weitergegeben werden soll.
Auch wenn die Pläne alle Vorteile des klassischen E-Governments mit gleichzeitiger strenger Einhaltung des Datenschutzes versprechen, so wird nur die Praxis zeigen, wie sehr diese Pläne seitens der Bürgerinnen und Bürger angenommen werden. Beispielsweise wird kein Wort darüber verloren, wie die Regierung die älteren Generationen an die neuen Technologien heranführen möchte, die bisher wenig Berührungspunkte mit Deep-Learning-KIs und Drohnen haben.
Wann die Regierung die Pläne offiziell vorstellt, ist bislang nicht bekannt. Wir halten Sie aber selbstverständlich auf dem Laufenden.
*Unser Format "Feuill-IT-ong" entsteht in Zusammenarbeit mit den freien Autoren Tobias Lauterbach und Daniel Al-Kabbani, die mitunter für die Satire-Plattform "Der Postillon" engagiert sind. Sie berichten unter den Pseudonymen Strigalt von Entf und Tabea Ulla Thor über aktuelle Geschehnisse aus der Welt der Technologie – natürlich immer mit einem Augenzwinkern! ;-)