Customer Story
Die Erfolgsgeschichten innovativer Pioniere wie SpaceX oder Uber illustrieren, wohin die Reise der Digitalisierung geht. Neue Technologien haben das Potenzial, ganze Branchen umzukrempeln und traditionelle Unternehmen und ihre Geschäftsmodelle zu verdrängen. Unternehmen, die langfristig im Wettbewerb bestehen wollen, müssen daher Technologie- und Innovationsmanagement betreiben, um rechtzeitig auf Marktveränderungen reagieren und neue Märkte und/oder Produkte erschliessen zu können. Als wesentliche Bestandteile des Technologiemanagements sind einerseits frühzeitig relevanten Trends zu identifizieren und andererseits diese auf Veränderungen hin zu untersuchen. Ohne automatisierte Lösungen ist hierfür ein beachtlicher zeitintensiver analytischer Aufwand erforderlich. Gleichzeitig steigen die Menge und die Komplexität der dabei zu berücksichtigenden Informationsquellen immens an. Zusätzliche Nutzungsbarrieren entstehen zum einen durch verschiedene Sprachen, Mehrdeutigkeiten in den Daten, kostenpflichtige Lizenzierung, aber auch durch technische Hürden wie den fünf Big Data V: Volume, Variety Velocity, Validity und Value.
Viele Unternehmen begegnen diesen Herausforderungen durch den präventiven Aufbau volumenintensiver Datensilos oder den Einsatz von klassischen Machine-Learning-Verfahren, die sich in vielen Fällen als teure und wenig nachhaltige Sackgassen herausgestellt haben. Ein Hauptgrund für das Scheitern dieser Ansätze ist dabei oftmals, dass Daten losgelöst von ihrem Ursprungsort und ohne ein strukturiertes, einheitliches Verständnis über ihren Inhalt gesammelt und verarbeitet werden. So können selbst die besten Textanalyseverfahren nicht zuverlässig bestimmen, ob in einem Text das Wort „Apple“ über das Unternehmen oder die Frucht spricht. Knowledge Graphen ermöglichen es, konzeptionelle Merkmale zu erlernen, indem die Beziehungen zwischen Begriffen in den Fokus gerückt werden. Unternehmen, Technologien, Sehenswürdigkeiten und sogar Personen werden dabei als Knoten in einem harmonisierten Graphen abgebildet, der die Zusammenhänge der realen Welt zwischen beliebigen solchen Dingen repräsentiert. Das Resultat dieser Datenveredelung hilft, die Bedeutung, also die Semantik, von beliebigen Konstrukten in unserer Welt zu verstehen, und dient uns als Datengrundlage für die Erkennung von Technologien und Marktveränderungen.
In einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen der Technischen Hochschule Nürnberg, Fraunhofer SCS (Nürnberg) und Trivadis wurde, zunächst als Verbundforschungsprojekt gestartet, eine innovative Pilotanwendung umgesetzt, mit der die Entwicklung von Märkten, Technologien und Branchen auf der ganzen Welt, unabhängig von der Sprache oder Domäne, analysiert werden können. Typische Fragen, bei denen die Anwendung hilfreiche Informationen bereitstellen konnte, waren:
Hierfür werden unstrukturierte Informationsquellen wie Nachrichtenfeeds und andere öffentlich verfügbare Textdokumente wie beispielsweise Publikationen, Patente oder Artikel automatisch textuell erfasst und mittels modernen KI-gestützten Verfahren in einem Knowledge Graphen als zentralen Datenkern abgebildet. Dieser zentrale Datenkern repräsentiert das Wissen aus den vereinnahmten Datenquellen in einer strukturierten und auf Fakten basierten Weise. Mit dem Erfolg des Pilotprojekts konnte gezeigt werden, dass die intelligente Harmonisierung vom Rohstoff „Daten“ mittels Knowledge Graphen zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor werden kann.
Unserem Leitbild “Turning Data into Business” folgend, hat Trivadis gemeinschaftlich mit seinen Partnern eine cloudbasierte Plattform sowie mehrere Trendanalyse-Tools entwickelt. Mit dieser Lösung werden bereits heute mehrere mittelständische Unternehmen in ihren spezifischen Themenfeldern mit einem systematischen Trendradar ausgestattet und die Ergebnisse in geschäftsrelevante Entscheidungsprozesse integriert. Die fortwährende forschungsnahe Kooperation mit dem Fraunhofer Institut und der TU Nürnberg kombiniert die über 25 Jahre Erfahrung von Trivadis als Datenexperte und ermöglicht es nicht nur innovative cutting-edge PoCs für das Trend-Monitoring zu „verproben“, sondern auch nachhaltige Lösungen umzusetzen und diese langfristig zu betreiben. Die nachfolgend gezeigte Abbildung illustriert in einem vereinfachten Modell den Weg von einer Datenquelle zum faktenbasierten Wissen und letztlich zu wertvollen Analyse- und Reporting-Werkzeugen für die tägliche Arbeit.
Knowledge Graphen helfen, die Bedeutung von beliebigen Konstrukten in unserer Welt zu verstehen, und dienen als Datengrundlage bei der Identifikation relevanter Technologien und Marktveränderungen.
Dr. Roland Zimmermann, Professor für Wirtschaftsinformatik und Statistik, Technische Hochschule Nürnberg
Spannende Herausforderungen einer neu aufkommenden Schlüsseltechnologie motivierte Trivadis und seine Partner, klassische Denkweisen des Datenmanagements abzulegen und gemeinsames Know-how in neuen Gebieten anzuwenden. Zu den zentralen Kernpunkten zählen:
Die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS gestaltet in Nürnberg und Bamberg Datenräume für vernetzte Gesamtsysteme und schnell einsetzbare IoT-Prototypen, entwickelt modernste Data-Analytics-Methoden in konkreten Anwendungen und unterstützt bei der Realisierung der digitalen Transformation. Dabei verbindet sie wirtschaftswissenschaftliche Methoden und technologische Lösungen mit mathematischen Verfahren und Modellen. Die zum SCS gehörende Forschungsgruppe Future Engineering verbindet Verfahren der maschinellen Verarbeitung natürlicher Sprache mit Methoden der Markt-, Trend- und Szenarioforschung.