Customer Story
In der Zukunft werden nur die Versicherungsunternehmen erfolgreich sein, die ihre Daten intelligent einsetzen. Eines der Ergebnisse der Studie „Mit Daten Werte schaffen“, die KPMG in Zusammenarbeit mit Bitkom Research erstellt hat, war, dass genau das auch immer mehr Unternehmen tun. Daten bildeten bei Versicherungen schon immer die Basis für Analysen, Bewertungen und Produktentwicklung. Heute kommt aber hinzu, dass diese Daten in riesigen Mengen vorliegen. Der Trend ist klar: Versicherung und Versicherte*r wissen sehr viel mehr voneinander als früher.
In den letzten Jahren hatte die DEVK-Versicherung ein Data Warehouse (DWH) auf Basis von Oracle, Informatica und MicroStrategy aufgebaut und Ende 2017 in Betrieb genommen. Es enthält vorwiegend Daten zu Schadenfällen aus der Sachversicherung, Partner-Informationen, Inkasso-Daten sowie Daten aus dem Dokumentenmanagement-System. Dieses DWH erfuhr keine hohe Akzeptanz und Nutzung innerhalb der DEVK, da die implementierten Strukturen sehr komplex waren.
Die DEVK hatte daher ein klares Ziel: Durch eine zentrale, analytische und flexible Datenplattform sollte eine bessere Nutzung aller Datenquellen erreicht und gleichzeitig eine umfassende 360°-Sicht auf die Kund*innen der DEVK ermöglicht werden. Entsprechend der Cloud-Strategie der DEVK wurde das Projekt in der Amazon Web Service Cloud (AWS) umgesetzt und erhielt den Projektnamen BI@AWS. Die AWS-Cloud war durch den IT-Bereich bereits an die DEVK-Infrastruktur angebunden, jedoch war BI@AWS das erste größere Projekt in diesem Setup. Im Projektverlauf waren immer wieder detaillierte Abstimmungen sowie Compliance- und Security-relevante Anpassungen notwendig. Denn das Einsatzgebiet von BI@AWS ist sehr umfangreich. Es reicht von Marketing, Vertrieb und Kundenbetreuung bis hin zur Produktentwicklung, wo insbesondere neue, datenbasierte Versicherungsprodukte im Fokus stehen. Ein prominentes Beispiel für ein solches Produkt ist der DEVK-Telematik-Tarif, der das Fahrverhalten bei der Festlegung des Preises mitberücksichtigt und für den sehr große Datenmengen analysiert werden müssen.
Die neue BI-Plattform in der Cloud hat eine hohe strategische Bedeutung für die DEVK. Uns war sofort klar, dass es ohne kompetente Unterstützung nicht gehen würde. Die neue Lösung ermöglicht es erstmals, auf einer einheitlichen technischen Basis, alle Aspekte einer modernen Analytics-Plattform zu nutzen und damit die DEVK auf dem Weg der Digitalisierung einen großen Schritt voranzubringen.
Günter Döge, Leiter IT, DEVK
Nach einem Big-Data-Orientierungsworkshop bekam Trivadis den Auftrag für die Konzeption der Zielarchitektur und die Implementierung der Business-Intelligence-and-Analytics-Plattform (BIA) in AWS. Die Daten des alten DWH sowie zahlreicher Quell-Systeme wurden in den Data Lake überführt. Die Enterprise-DWH- Architektur wurde gemeinsam entworfen und erste Use Cases der explorativen Analytik, wie z. B. Telematik, gingen in Lab‘s live. Mit der neuen Lösung und Systemarchitektur funktioniert die Integration von Datenquellen wesentlich schneller als im klassischen Setup, dies bei gleichzeitig deutlich höherer Flexibilität. Außerdem wurden durch BI@AWS neue Formen der Datenanalyse erst möglich gemacht: Die Integration großer Datenmengen im Bereich Telematik schaffte die Basis zur Analyse des entsprechenden Versicherungsproduktes. Den Fachbereichen sowie Data Scientists bietet die BI@AWS-Lösung eine umfassend nutzbare Systemumgebung, die sukzessive um weitere Datenquellen ergänzt werden wird und somit zusätzliche Use Cases flexibel abbilden kann. Diese Fähigkeiten bilden die Grundlage, um für die DEVK auch langfristig entscheidende Mehrwerte zu erzielen.
Von Eisenbahnern für Eisenbahner gegründet kümmert sich die DEVK heute um bundesweit über 4 Millionen Kund*innen mit mehr als 15,1 Millionen Risiken in allen Versicherungssparten. Insgesamt krempeln rund 6.000 Mitarbeiter*innen die Ärmel hoch, um schnell und tatkräftig zu helfen. Nach der Anzahl der Verträge ist die DEVK Deutschlands viertgrösster Hausrat- sowie fünftgrösster Pkw- und siebtgrösster Haftpflichtversicherer.